Am 10.1.2017 diskutierten Dr. Claudia Bogedan (Senatorin für Kinder und Bildung Bremen), Prof. Dr. Ira Diethelm (Carl-von Ossietzky-Universität Oldenburg) und Izabela Czarnojan (Walddörfer Gymnasium Hamburg) im #itstalk4 über die Frage, wie das KMK-Strategiepapier „Bildung in der digitalen Welt“ nun in die Schulpraxis, und zwar im speziellen, in das schulinterne Curriculum, Einzug halten kann.

Frau Dr. Bogedan erläuterte zunächst die Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ in knappen 5 Minuten (Schon das alleine ist eine herausragende Leistung!). Ausgehend vom Primat des Pädagogischen nimmt diese einerseits in den Fokus, was SchülerInnen am Ende ihrer Schulkarriere können sollen, andererseits nimmt sie den Kernauftrag von Schule in den Blick: Bildung. Die Strategie ist in die abgebildeten sechs Handlungsfelder aufgeteilt. Die weitere curriculare Entwicklung, gemeinsam mit den Schulen, läge nun in der Verantwortung der Länder, so Bogedan.

Prof. Dr. Ira Diethelm erläutert die Entstehung des Hauses der digitalen Bildung, das im Kontext der KMK-Strategie entstanden ist und unter anderem das sogenannte Dagstuhl-Dreieck zur Grundlage hat: Ein Phänomen aus der digitalen Welt kann aus drei Perspektiven betrachtet werden, der anwendungsbezogenen, der technologischen oder der gesellschaftlich-kulturellen. Die Betrachtung der Bereiche dieses Hauses eignet sich als Reflexionsgrundlage auf dem Weg zum schulinternen Curriculum in der digitalen Welt.

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Izabela Czarnojan erläutert das Konzept ihrer Schule, das die digitale Mündigkeit der Schülerinnen zum Ziel hat. Dabei geht es darum, die digitalen Werkzeuge zielgerichtet einzusetzen sowie die Teilhabe an der digitalen Welt zu reflektieren. Mit der Ziel- und Leistungsvereinbarung, die die Schule mit der BSB Hamburg geschlossen hat, hat sich die Schule dazu verpflichtet, konkrete Maßnahmen zu benennen, diese in den nächsten 3 Jahren umzusetzen und zu evaluieren (u. a. realistische Prozessplanung zu entwickeln, Fortbildungen im Kollegium durchzuführen, die Kooperation zu befördern und didaktische Konzepte zu entwickeln). Das Kollegium trägt das Konzept mit. Studienzeiten geben SchülerInnen die Möglichkeit zum Selbstbestimmen Lernen.

Aktualisierte Fassung vom 13.01.2017

Im weiteren Verlauf wurden folgende Fragen diskutiert:

  1. Warum ist „Bildung in/für die digitale Welt“ wichtig?
  2. Wie sollte ein schulinternes Curriculum folglich gestaltet werden?
  3. Welche Unterstützung benötigen Schulen dafür (Fachpersonal, Schulentwicklung,…?)
  4. Was können Schulen schon heute umsetzen, worauf müssen sie hingegen warten?

Welches der genannten Themen ist aus Ihrer Sicht das Bedeutsamste für Schulen?

Diese Frage stellten wir unter allen circa 110 anwesenden TeilnehmerInnen.

Als Fazit empfehlen unsere Expertinnen, das mit Blick auf die Erstellung und Umsetzung eines schulinternen Curriculums folgende Dinge nicht aus dem Blick geraten dürfen:

  • nicht eindimensional denken sondern die Viel- und Mehrschichtigkeit des Prozesses anerkennen
  • vergegenwärtigen Sie sich immer, ob Sie „über“ digitale Medien unterrichten wollen oder ob Sie diese als Hilfsmittel einsetzen.
  • Legen Sie den Fokus auf den Austausch zwischen Fachkollegien, Fachkonferenzen und Fachleiterkonferenzen und wie die Themen der digitalen Welt in Fächer integriert werden können.

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